das Boot

Geschichte der Timpe Te:

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„Die Dulcibella läuft in Bensersiel ein“ – Aquarellgemälde von Peter Turz

Gebaut 1946-1948 auf der Husumer Schiffswerft war das Boot damals ein Hochzeitsgeschenk an die Tochter und den Schwiegersohn des Werftinhabers. Die Linien des geklinkerten Spitzgatters sind einem in Mecklenburg- Vorpommern heimischen Fischereifahrzeug nachempfunden. In seinem jetzt schon rund 70 Jahre langem Leben war das Boot jedoch immer in der rauen Nordsee und nie auf dem Bodden heimisch. Für das Watt brauchte es zusätzliche Stabilität. Ein gusseisener Kiel wurde somit unter das Schiff gebolzt. In zweiter Hand diente die Yacht als Dienstfahrzeug des oländischen Halliglehrers und wurde so viel in der Nordsee gesegelt. Unter dem nächsten Eigner – so heißt es – hat es sogar einmal England umrundet.

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Der Schwan im Großsegel
 © KlausAndrews.com

Irgendwann kam das Boot nach Borsfleth an der Kremper Au. Bis dahin war das Boot noch hochgetakelt, was man heute garnicht mehr annehmen würde. Mit dem neuen Gaffelrigg bekam die Timpe Te auch die im Film noch leicht zu sehenden Umrisse eines Schwanes, dem Borsflether Wappentier, ins Segel. Der darauf folgende Besitzer Reiner Boje hat später einen etwas abgewandelten Schwan in die verschwommenen Umrisse interpretiert und diesen auf neue Segel gebracht. Mit der Timpe Te fanden die Macher des 1985 veröffentlichten Filmes „Das Rätsel der Sandbank“ das richtige Charakterschiff. Nach dem Film lag das Boot seit nun rund 25 Jahren in den Händen des Restaurators Reiner Boje und seiner Frau Monika.

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Die Timpe Te in den 80er Jahren

technische Daten:

  • Länge über alles: 9,50 m
  • Rumpflänge: 7,00 m
  • Breite: 2,30 m
  • Tiefgang: 1,20/ 0,60 m
  • Gewicht: 2,5 t
  • davon gusseisener Kiel: 700 kg
  • Segelfläche am Wind: 45 m²
  • Takelung: Kutter mit drei Vorsegeln und Topsegel
  • theoretische Rumpfgeschwindigkeit: 6kn
  • Baumaterial Rumpf: Eiche auf Eiche, geklinkert
  • Material Deck: Teak auf Sperrholz, 40 mm