Unsere Webpräsenz ist wieder online und unser Projekt geht voran!

Liebe Projektverfolger*innen!

Manchen von euch wird aufgefallen sein, dass unsere Timpe Te-Webpräsenz gut drei Monate nicht erreichbar war. Mit kompetenter Unterstützung unseres Kooperations-Vereines, dem Transformwerk e.V., haben wir es endlich geschafft, sie wieder zum Laufen zu bringen.

Und jetzt zurück zum Thema: dem Elektromotor!
Unser „Preview“-Dokument ist jetzt wieder über diesen Link einsehbar. Mittlwerweile haben wir vieles dort Überlegte schon konstruiert und sind auf den Weg der Installation.

Nach vielem hin und her, haben wir uns jetzt dazu entschieden unsere Video-Dokumentation weniger als VLog, denn als gebündelte Anleitung zu gestalten. Momentaufnahmen wird es immer wieder über Instagram (segel_mit_strom) geben – die gibt es auch jetzt schon – und vielleicht laden wir auch hin und wieder ein paar Momente auf dieser Seite hoch 🙂
In etwas ausführlicheren Videos wollen wir uns dann ganz gezielt jeweils einem Thema widmen: Elektrisches System, Wellenlagerung, ein paar theoretische Grundlagen etc.

Und was den konkreten Stand des Projektes angeht:
Wir haben damit angefangen die Bilge des Bootes (also der Bereich ganz unten im Boot, wo meistens die Motoren platziert sind) zu vermessen und darauf aufbauend im CAD-Programm Inventor die Konstruktion zu planen. Da die Bilge des Timpe Te nicht sehr groß ist und wir den gewonnenen Raum des Cockpits durch den Ausbau der alten Dieselmaschine gerne weitgehend unverbaut lassen wollen, wird unsere Konstruktion asymetrisch, sodass wir nicht in die Höhe bauen müssen:

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Der Motor des Antriebes ist parallel von der Propellerwelle versetzt, so kann eine Untersetzung realisiert werden. Um den Raum nach oben nicht zu verbauen, plazieren wir den Motor seitlich. Das geringe Gewicht des Elektromotors (12 kg) macht es möglich.

Wie zu sehen ist, sind Propellerwelle und Motorwelle über einen Riemen miteinander verbunden. Die 2:1 Untersetzung soll der Effizienz des Antriebes zugute kommen, da der Elektromotor bei hohen Drehzahlen effizienter läuft.

Anders als bei schweren Dieselmotoren, bei dem der Schub des Propellers über den Motorblock selbst und seine Stellfüße auf die Bootsstruktur übertragen wird, ist der von uns verwendete Elektromotor nicht für starke axiale Belastung ausgelegt. Diese Tatsache fordert also eine zusätzliche Lagereinheit, welche die axialen Kräfte, die der Propeller auf die Welle ausübt, auf die Bootsstruktur überträgt:

Die Propellerwelle ist im Boot fest gelagert. So wird der Schub des Propellers von der Welle auf die Bootsstruktur übertragen und das Boot beschleunigt.

Für alle, die sich gerade denken: „ohje, sieht das kompliziert aus“, sei gesagt: es gibt nicht nur den einen Weg diese Lagereinheit zu gestalten. Wir haben ihn so gewählt, dass wir auch im Boot ausschließlich mit Edelstahlbauteilen arbeiten können. Bei Booten, die aus GFK oder Stahl sind, können auch konventionelle Stähle für eine solche Konstruktion verwendet werden.
Die gute Nachricht für Nachahmer*innen mit einem Nicht-Holzboot:
es gibt vorgefertigte Festlagereinheiten und im Optimalfall kann ein einfaches Motorgestell für den Elektromotor, welches auf das alte Motorfundament gesetzt wird, auch für die Aufnahme der Lagereinheit dienen. Eine solches Standard-Gestell mit jeweiligen Zukaufteilen für Wellenlagerung und Antriebselementen wollen wir auch noch konstruieren und öffentlich zur Verfügung stellen.

From virtuallity to reallity! Die Teile für die Wellenlagerung sind schon gefertigt und installiert. Alle Bauteile haben Vorrichtungen zum Ausgleich von Messfehlern, sodass die Welle auch wirklich fluchtet.
Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist 5-1-1024x1024.jpg
Vor dem Einwässern muss die Propellerwelle natürlich installiert und abgedichtet sein, sodass kein Wassereinbruch durchs Stevenrohr stattfinden kann.

Jetzt ist die Welle also wieder im Boot und die letzten Bootsarbeiten können erledigt werden. In den nächsten zwei Wochen wird es dann endlich ins Wasser gehen!

Die nächsten Elemente zur Vervollständigung des Antriebes werden wir dann im Wasser einbauen. Der Rumpf wird jetzt schon gewässert und kann schonmal quillen, so wird das Einwässern hoffentlich nicht allzu nass.

Bis zum nächsten Update und vielleicht auch erster Video-Aufnahmen: Handbreit! Die „Crew unter Strom“